Budokon Yoga in seinen sechs Säulen ist in meinen Augen kein bestimmtes System, kein Sport oder Bewegungsstil. Budokon ist ein Lebensstil und diese sechs Säulen sind unzertrennlich.

Wie sprechen dabei über Bewegung, Intelligenz oder Gedankengut, Emotionen, Beziehung, Ernährung und Umgebung. Alles Lebendige in dieser Welt befindet sich stets in Bewegung. Bewegung ist Leben. Solange wir uns bewegen bleiben wir gesund und positiv gestimmt. Mit zunehmendem Alter bewegen wir uns immer weniger und schränken uns damit selbst mehr und mehr ein. Wenn du dich kurz auf die Bewegung einlässt und den Erwachsenen in dir vergisst, dann fällt dir auch die Bewegung wesentlich einfacher und leichter, weil du nicht darüber nachdenkst. 

Umso mehr du dich auf die unterschiedlichen Bewegungsarten einlässt, umso flexibler und mobiler wird dein Körper und umso stärker dein Vertrauen in deinen Körper. Umso flexibler du körperlich bist, umso mehr wächst auch deine mentale Bewegungsfreiheit. Du wirst immer mehr zu dem Menschen, der über den Tellerrand hinausschauen kann. Das heißt, deine körperliche Gesundheit und Bewegung tragen dazu bei, dass auch deine mentalen Fähigkeiten wachsen und deine dir selbst auferlegten Grenzen und Mauern durchbrochen werden können. Spartaner haben gesagt, dass nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist lebt. Und unsere körperliche und mentale Arbeit ist direkt mit unserem emotionalen und seelischen Zustand verbunden. Du lernst immer mehr über dich selbst. Du kommst zu bestimmten Selbsterkenntnissen und näher zur Selbstakzeptanz. Du entwickelst deine eigene emotionale Intelligenz.

Du hörst auf damit, passive Aggression für Selbstbeherrschung und Lebenserfahrung zu halten. Du teilst dort aus, wo das Austeilen hingehört. Und du stellst fest, dass die Gründe dafür immer weniger werden. Du nimmst die eigentliche Abwesenheit nicht mehr als Anwesenheit hin. Weil tatsächlich anwesend zu sein äußerst schwierig ist. Und die abwesenden Menschen sind leider die Mehrheit.

Du beginnst deiner Intuition zu vertrauen. Du beginnst die Wölfe im Schafsfell zu unterscheiden. Auch diese mit einem sehr teuren Fell. Auch dann, wenn die Anderen es nicht sehen. Auch dann, wenn alle Worte mit Bedacht gewählt sind und die Bewerbungsschreiben beeindruckend sind.

Du schaust dir ein Lächeln an und siehst genau, welchen Ursprung es hat. Von einem Lächeln läuft es dir kalt dem Rücken hinunter, von einem anderen Lächeln geht dir das Herz auf.

Du hörst auf, Bewunderung mit Liebe zu verwechseln und die defensive Verführung mit echtem Interesse. Du siehst durchdringend und tief – sehr tief. Du hörst auf, nur fasziniert zu sein. Beim Anblick des Schönen erinnerst du dich an das Hässliche und verbindest die beiden ins Menschliche – das Facettenreiche.

Du stellst keine gute Fee oder böse Hexe mehr dar, aber du erkennst eine gewöhnliche Zauberin in dir, die je nach Stimmung zaubert.

Mit anderen Worten: die Art und Weise, wie du dich bewegst, ist eine direkte Spiegelung deiner Gedanken und Emotionen – und umgekehrt. Das alles beeinflusst direkt dein soziales Umfeld, deine Beziehungen egal welcher Art und deine komplette Umgebung.

Jede gesunde Beziehung basiert auf einem „Geben und Nehmen“-Prinzip. Und solange beide Hälften ausbalanciert sind, funktioniert die Beziehung. Überwiegt eine der Hälften, scheitert die Beziehung. Und zwar jede Art von Beziehung. Natürlich spielt auch der zwischenmenschliche Faktor eine sehr große Rolle. Es gibt Menschen, mit denen du sehr gerne Zeit verbringst und dann wiederum welche, vor denen du am liebsten wegrennen würdest, wie vor einem Feuer. Ohne dafür eine Erklärung zu haben, handelst du intuitiv richtig. Richtig für dich. Keiner kann dir mehr vorschreiben wie du leben sollst, wen du lieben sollst und was du essen sollst. Deine dir angeborene Intelligenz wird durch die abwechslungsreiche, körperliche und mentale Bewegung unterstützt und wächst. Du lässt dich auf eine Beziehung ein ohne zu verkrampfen, ohne vorgefertigte Erwartungen oder ganz bestimmte Vorstellungen davon zu haben. Du erkennst und akzeptierst eigene Stärken und Schwächen und entwickelst dabei ein Verständnis für fremde Stärken und Schwächen.

Du hörst auf, das zu dir zu nehmen, was quasi „schlecht“ da liegt. Ich spreche in diesem Moment über Ernährung. Und ich bin mir sicher, dass das Kind in dir ganz genau versteht, was damit gemeint ist. Hör auf dich mit „Dreck“ vollzustopfen, um irgendwas zu kompensieren. Du weißt genau, es hilft dir nicht weiter. Suche nicht nach unnötigen Ausreden und armseligen Entschuldigungen. Deine Ernährung sollte für dich passend sein, deinen Körper unterstützen und nicht kraftlos und schlapp machen. Keiner meint damit, dass du unbedingt Veganer oder Vegetarier sein musst. Du kannst auch leidenschaftlicher Fleischesser sein und dich dabei dennoch im Einklang mit deinem Körper, Geist und deiner Natur ernähren. Finde deine goldene Mitte und dein Maß und sei zufrieden mit dem, wie du bist – stetig in der Bewegung und Entwicklung bleibend.

Du beginnst dir Gegenseitigkeit zu wünschen. Von geliebten Menschen und von dir selbst. Vor allem aber von dir selbst. Du öffnest deinen Mund, um gewohnheitsmäßig zu schreien, aber du hörst in derselben Sekunde auf, um Kraft für eine neue Wahl zu finden. Du sagst plötzlich: „Es fällt mir schwer, es jetzt zuzugeben und sogar deine Wahrheit zu erkennen.“ Du gehst nicht dorthin, wo es keine Probleme gibt, sondern dorthin, wo es klarer und tiefer ist.

Du erlaubst dir, wütend auf die Menschen zu sein, aber du hörst auf, dich an ihnen rächen zu wollen. Wissend, dass das Universum alles viel besser regeln wird als du.

Du sprichst aus tiefstem Herzen und wirst plötzlich erhört. Und wenn das Herz schweigt, schweigst du. Du zweifelst weniger an deiner Wahrheit, bleibst sehend und hörend. Du stehst zu deiner Meinung und verlierst das Interesse, sie zu beweisen. Du hörst auf, nach einem äußeren Wahrzeichen und einer absoluten Wahrheit zu suchen. Du beginnst das Innere und das Äußere gegenüberzustellen und definierst den Schnittpunkt.

Du hörst auf, diejenigen abzuwerten, die du nicht magst. Suchst nach Wegen, um an anderen zu wachsen. Und am wichtigsten ist, dass du aufhörst, dich selbst abzuwerten und zu beschämen.

Du kannst antreten und aushalten. Nochmals nachfragen, noch einmal erklären, zugeben, dass du falsch lagst. Du hörst auf zu leiden und dich zu ärgern, wenn du fällst, du stehst einfach auf, schüttelst dich und bewegst dich weiter. Du weißt, dass jedes Gefühl im Laufe der Zeit und im Vertrauen in deine Natur geheilt werden kann. Du beginnst zu verstehen, dass bei Erfolg, Kreativität oder Elternschaft die Fehler der Weg sind und sie mit einer bestimmten Gebühr gezahlt werden müssen, so dass man aus dieser Erfahrung lernen und fortfahren kann. Die Fehler hören auf so schmerzhaft zu sein, denn sie fliegen dir nicht mehr aus der bis an ihre Grenzen gedehnten Steinschleuder deines eigenen Perfektionismus ins Gesicht.

Du beginnst zu verstehen, dass die Welt um dich herum so ausschaut wie es in deinem Inneren ausschaut. Du setzt dir deine Ziele und verfolgst sie, ohne zu verkrampfen. Du bewegst dich nach vorne ohne Angst vor dem Fallen. Du übst dich in der Kunst der kleinen Schritte und in Geduld und merkst, dass diese Kunst wesentlich mehr Erfolg mit sich bringt.

Durch Bewegung und emotionale Intelligenz mit einer Verbindung aus zwischenmenschlichen Beziehungen und einer positiven Weltanschauung, hast du die Möglichkeit deine Reife zu genießen und jung zu bleiben. Dem inneren Kind nahe zu sein und deinem Alltag zufriedener, gesünder und glücklicher zu begegnen.

Begrüße täglich den Krieger in dir, der die Kraft und den Mut besitzt die Dinge im Leben zu ändern, die man ändern kann. Und begrüße den Yogi in dir, der die Weisheit und die Gelassenheit besitz die Dinge, die man nicht ändern kann zu akzeptieren und anzunehmen wie sie sind. Osu und Namasté

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